Was ist ein duktales Karzinom?
Das duktale Karzinom ist ein Tumor, der in den Milchgängen der Brust entsteht. Es gibt zwei Hauptformen: das duktale Carcinoma in situ (DCIS), das noch nicht in das umliegende Gewebe eingedrungen ist, und das invasive duktale Karzinom, das sich über die Milchgänge hinaus ausbreitet. Letzteres ist die am häufigsten diagnostizierte Brustkrebsform. Die genaue Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Bildgebung (z. B. Mammographie oder MRT) und Gewebeentnahme (Biopsie).
Die Prognose hängt stark vom Stadium und der Ausbreitung des Tumors ab. Frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen bei einem duktalen Karzinom deutlich höher. Daher ist regelmäßige Vorsorge besonders wichtig.
Chirurgische Behandlungsmöglichkeiten
Die Operation ist oft der erste Schritt in der Behandlung eines duktalen Karzinoms. Ziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen und die Ausbreitung zu verhindern. Je nach Tumorgröße, Lage und Patientenwunsch gibt es unterschiedliche chirurgische Ansätze:
- Brusterhaltende Operation (Lumpektomie)
- Komplette Entfernung der Brust (Mastektomie)
- Sentinel-Lymphknotenbiopsie zur Überprüfung auf Metastasen
Nach der Operation erfolgt meist eine histologische Untersuchung des entfernten Gewebes, um den weiteren Therapiebedarf zu bestimmen. In einigen Fällen kann auch eine rekonstruktive Chirurgie in Betracht gezogen werden, um das äußere Erscheinungsbild der Brust wiederherzustellen.
Strahlentherapie als ergänzende Maßnahme
Nach einer brusterhaltenden Operation ist eine Strahlentherapie Standard, um das Rückfallrisiko zu senken. Auch nach einer Mastektomie kann eine Bestrahlung notwendig sein, insbesondere wenn der Tumor besonders groß war oder Lymphknoten befallen sind. Die Strahlentherapie zielt darauf ab, eventuell verbliebene Krebszellen im Brustgewebe zu zerstören.
Typischerweise wird die Strahlentherapie über mehrere Wochen hinweg verabreicht. Die häufigsten Nebenwirkungen sind:
- Hautreizungen
- Müdigkeit
- Schwellungen im betroffenen Bereich
Die genaue Dosierung und Dauer wird individuell vom Behandlungsteam festgelegt und regelmäßig überprüft.
Hormon- und Chemotherapie
Bei hormonrezeptorpositiven duktalen Karzinomen kann eine antihormonelle Therapie sinnvoll sein. Diese blockiert die Wirkung von Östrogenen, die das Tumorwachstum fördern können. Häufig eingesetzte Medikamente sind Tamoxifen oder Aromatasehemmer, die über mehrere Jahre eingenommen werden.
Eine Chemotherapie kommt vor allem bei aggressiven Tumorformen oder fortgeschrittenem Stadium zum Einsatz. Sie zielt darauf ab, Krebszellen im gesamten Körper zu zerstören und Metastasenbildung zu verhindern. Die Auswahl der Medikamente und die Dauer der Behandlung richten sich nach individuellen Faktoren wie:
- Alter der Patientin
- Hormonstatus des Tumors
- Genetische Veränderungen
- Vorhandensein von Metastasen
Obwohl Chemotherapien mit Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit und Erschöpfung einhergehen können, hat sich ihre Wirksamkeit in vielen Fällen bewährt.
Nachsorge und Lebensqualität
Nach Abschluss der Primärtherapie ist eine strukturierte Nachsorge entscheidend, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und die Lebensqualität zu erhalten. Diese Phase umfasst regelmäßige ärztliche Kontrollen, Mammographien sowie gegebenenfalls Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die psychologische und soziale Unterstützung. Viele Patientinnen profitieren von:
- Selbsthilfegruppen
- Psychologischer Betreuung
- Rehabilitationsprogrammen
- Ernährungs- und Bewegungstherapie
Die Rückkehr in den Alltag und eventuell in den Beruf kann herausfordernd sein, wird aber durch gezielte Rehabilitationsmaßnahmen erleichtert. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Programme zur Förderung der körperlichen Aktivität, die nachweislich das Rückfallrisiko senken können.
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